Finanzen für Frauen
Frauen sind besonders von Altersarmut betroffen
Im Alter sind es häufiger Frauen, die von Armut betroffen sind. Dies liegt oft daran, dass Frauen aus dem Westen ihre Erwerbstätigkeit für die Kindererziehung unterbrechen und generell in schlechter bezahlten Berufen arbeiten. Viele Frauen arbeiten zudem in Teilzeit, um sich um unbezahlte Sorgearbeit zu kümmern, einschließlich der Betreuung älterer Angehöriger. Fiskal- und familienpolitische Anreize wie das Ehegattensplitting und die kostenlose Mitversicherung in der Krankenversicherung fördern ein Modell, in dem eine Person in einer Ehe ihre Erwerbstätigkeit einschränkt. All dies führt dazu, dass Frauen, die bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung zurückstecken, im Alter weniger gesetzliche Rentenansprüche und somit eine niedrigere Rente erhalten.
Laut Daten der Deutschen Rentenversicherung erhalten Männer durchschnittlich eine Rente von 1.148 Euro, während Frauen im Durchschnitt nur 711 Euro erhalten. Dieser Unterschied zwischen den Einkommen von Männern und Frauen im Rentenalter, auch bekannt als Gender-Pension-Gap, ist in Deutschland größer als in jedem anderen europäischen Land und beträgt hierzulande 46 Prozent. Unter zugewanderten Frauen im Rentenalter sind sogar 35 Prozent von Armut bedroht.
Vorsicht vor der Rentenlücke bei Frauen: Das Gender Pension Gap
Die Familiengründung ist der Hauptfaktor für den Unterschied bei der Rente, auch wenn es nicht der einzige Faktor ist. Es ist bekannt, dass Frauen und Männer immer noch unterschiedliche Berufsfelder wählen. Frauen entscheiden sich oft für soziale Berufe, die schlechter bezahlt sind und somit zu weniger Rentenansprüchen führen. Dadurch setzt sich der Gender Pay Gap, also der Unterschied im Verdienst zwischen Frauen und Männern, fort und manifestiert sich im Gender Pension Gap. Selbst innerhalb derselben Branche und mit gleicher Qualifikation besteht immer noch ein Gender Pay Gap von 6 Prozent, was sich entsprechend auf die Rentenhöhe auswirkt, auch ohne Berücksichtigung von verlorenen Rentenpunkten aufgrund von Erziehungszeiten.
Quelle: Altersversorgung: Darum bekommen Frauen weniger Rente als Männer