Studium finanzieren: So geht’s
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- Es gibt mehrere Optionen, ein Studium zu finanzieren: Unterstützung durch die Eltern, staatliche Förderungen, Stipendien, Studienkredite oder Studentenjobs.
- Studierende müssen individuell für sich die beste Möglichkeit finden und können auch verschiedene Optionen kombinieren.
- Im Durchschnitt braucht ein Student oder eine Studentin 918 Euro im Monat.
- Studiengebühren, Wohnen, Ausstattung, Lebensmittel, Freizeit, Reisen – sechs smarte Tipps helfen Studierenden dabei, zu sparen.
Du möchtest studieren? Vielleicht noch einen Master an den Bachelor hängen? Im Gegensatz zu einer ersten Ausbildung verdienst du im Studium weniger Geld. Auch an staatlichen Hochschulen kommen monatliche Kosten auf dich zu. Deswegen findest du hier alle Tipps und Möglichkeiten, wie du ein Studium finanzieren kannst.
Direkt nach dem Abitur ab an die Universität und endlich auf eigenen Beinen stehen: Das ist der Traum vieler junger Menschen – sie möchten endlich unabhängig sein.
Möglichkeiten für deine Studienfinanzierung
Es gibt nicht nur einen richtigen Weg, um dein Studium zu finanzieren. Manchmal führen auch verschiedene Wege zum Ziel. Also: Der Mix macht’s bei der Wahl der Finanzierung! Ob eine Unterstützung durch deine Eltern oder vom Staat, Studienkredit, Stipendium oder Nebenjob – die Liste deiner Möglichkeiten ist lang.
Wenn du nicht mehr bei deinen Eltern wohnst, steht dir als Student oder Studentin Unterhalt zu. Laut der Düsseldorfer Tabelle können das bis zu 860 Euro im Monat sein – abhängig von dem Gehalt der Eltern. Damit du den Unterhalt erhältst, musst du die Regelstudienzeit einhalten. Bis zu deinem 25. Lebensjahr haben deine Eltern während deines Studiums Anspruch auf Kindergeld, welches in den Unterhalt einfließen kann.
BAföG: Das geht und das geht nicht
Bei BAföG handelt es sich um das Bundesausbildungsförderungsgesetz – eine staatliche Unterstützung für die Studienfinanzierung. Wie funktioniert BAföG? Du bekommst monatlich eine finanzielle Förderung vom Staat. Die Höhe ist abhängig vom Gehalt deiner Eltern und kann maximal 861 Euro betragen. Die Hälfte des Geldes ist ein zinsloser Kredit und muss zurückgezahlt werden. Aber keine Sorge, die Rückzahlung von BAföG beginnt erst nach deinem Studium und mit dem Eintritt in deinen ersten Job. Wie viel du monatlich zurückzahlen musst, ist abhängig von deinem zukünftigen Gehalt.
Nicht jeder bekommt BAföG. Pauschal ist festzuhalten: Wenn deine Eltern zusammen mehr als 60.000 Euro im Jahr verdienen, ist es unwahrscheinlich, dass du BAföG erhältst. Wenn du einen Anspruch auf BAföG hast, musst du folgende Voraussetzungen erfüllen: Vollzeit studieren, die Regelstudienzeit einhalten und vor dem 30. Lebensjahr beginnen.
Studienkredit und Stipendium
„Ein Stipendium bekomme ich niemals.“ Quatsch! Probiere es einfach aus – für ein Stipendium brauchst du keinen Notendurchschnitt von 1,0. Um ein Stipendium zu erhalten, musst du bestimmte Anforderungen erfüllen – diese sind jedoch nicht so hoch, wie viele denken. Und das Beste: Es ist „geschenktes“ Geld. Wichtige Kriterien sind meist deine wirtschaftliche Situation, Talent und soziales Engagement. Stipendiengeber sind zum Beispiel religiöse Organisationen, Konzerne oder politische Parteien. Neben der finanziellen Unterstützung gibt es auch Alumni-Netzwerke, Einladungen zu Workshops oder Camps mit anderen Studierenden.
Anders ist das bei einem Studienkredit. Du bekommst das Geld nicht geschenkt, sondern musst es nach deinem Studium zurückzahlen – plus Zinsen. Da es sich um einen Kredit für die Finanzierung deines Studiums handelt, verzichtet die Bank auf Sicherheiten und die Zinsen für die Rückzahlung sind am unteren Ende der üblichen Konditionen. Der Studienkredit wird von der Bank in monatlichen Teilsummen ausgezahlt. Unser Tipp: Schließe einen Studienkredit nicht leichtfertig ab und prüfe vorher alle anderen Optionen, um dein Studium zu finanzieren. Es ist eine Verpflichtung, die in deiner Zukunft auf dich wartet.
Arbeiten neben dem Studium
Wenn du neben deinem Studium noch Zeit hast, ist ein Studentenjob genau das Richtige für dich. Viele Universitäten und Studentenwerke haben eigene Jobbörsen und du kannst dein eigenes Einkommen verdienen. Wenn dein Studentenjob inhaltliche Parallelen zu deinem Studium hat, ist es umso besser – und macht sich gut in deinem Lebenslauf. Wichtig ist für dich: Dein Studium geht vor! Arbeite nur so viel, wie du neben dem Studieren schaffst.
Bei der Form des Nebenjobs gibt es verschiedene Optionen. Es kann eine klassische Stelle als Werkstudent sein, ein Job in den Semesterferien oder ein Minijob. Du solltest beachten, dass du nicht mehr als 20 Stunden in der Woche arbeiten darfst, um andere Vergünstigungen nicht zu verlieren. Bei einer zu hohen Arbeitszeit musst du dich selbst versichern und Beiträge für die Renten- und Krankenversicherung zahlen. In den Semesterferien gelten andere Regeln – hier kannst du auch mehr verdienen.
Duales Studium: Zahlt sich die doppelte Arbeit aus?
Ein sehr hoher Workload – der sich am Ende aber bezahlt macht. Ein Duales oder berufsbegleitendes Studium ist nicht für jeden geeignet. Du musst auf dein persönliches Empfinden hören, ob du dir für mehrere Jahre eine Doppelbelastung aufbürden möchtest oder nicht. Auf das ein oder andere freie Wochenende musst du im Dualen Studium verzichten.
Ein Duales Studium bedeutet jedoch auch: Studieren mit Gehalt. Neben deinem Gehalt kann ein Arbeitgeber zusätzlich deine Studiengebühren zahlen. Das hängt vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Entscheidend für das monatliche Gehalt ist die Größe und Fachrichtung des Unternehmens.
Wie viel Geld brauchst du als Student oder Studentin?
Studiengebühren, Wohnen, Ausstattung, Lebensmittel, Freizeit, Reisen – es kommt einiges während deines Studiums zusammen, was Geld kostet.
Wie viel brauchst du monatlich für den Lebensunterhalt im Studium? Was musst du einplanen, wenn du in einer anderen Stadt studierst und nicht mehr bei deinen Eltern wohnst? Im Durchschnitt braucht ein Student oder eine Studentin 918 Euro pro Monat. Wir haben für dich eine Liste mit Kostenpunkten zusammengestellt, damit du alles sofort im Blick hast.
Die 6 smartesten Spartipps für Studierende
Eines können wir an dieser Stelle festhalten: Ein Studium kostet Geld. Meist kannst du im Studium nicht viel nebenbei verdienen, deswegen haben wir sechs Tipps für dich, wie du sparen kannst.
- Das gute, alte Haushaltsbuch: Wenn du sparen möchtest, musst du deine finanzielle Situation kennen. Was kostet der Strom oder dein Handy-Tarif? Ob klassisch in einem Notizbuch oder mit einer App auf deinem Handy: Teste es doch gleich im nächsten Monat!
- Rabatte für Studierende: Zum Glück gibt es für Studierende viele Rabatte. Dazu gehört der Eintritt für Museen, Schwimmbäder oder auch Theater und Kino. Es lohnt sich, wenn du deinen Studentenausweis immer dabeihast.
- Hochschulsport: Tanzen, Volleyball, Laufgruppen – der Hochschulsport hat meist viele Sportarten zu bieten. Über deine Hochschule kannst du günstig Sport treiben und dich fit halten. Außerdem knüpfst du dabei schnell neue Kontakte.
- Flohmärkte und Co.: Sonntags gemütlich mit Freunden über den Flohmarkt spazieren und dabei das ein oder andere günstige Teil finden – und dabei kannst du auch noch sparen, weil du nicht alles neu kaufst. Bei schlechtem Wetter kannst du auf Ebay und Vintage-Shops ausweichen.
- Steuererklärung: Das klingt zuerst immer abschreckend, aber du bekommst bares Geld zurück. Zum Beispiel kannst du einen neuen Laptop oder dein Semesterticket von der Steuer absetzen. Die Rückzahlung kannst du dann für deinen nächsten Urlaub oder Kurztrip zurücklegen.
- Leihen statt Kaufen: Bücher, Elektrogeräte oder Werkzeug: Das sind Dinge, die du oft nur für kurze Zeit benötigst – ein Kauf lohnt sich nicht. Frage doch einfach deine Freunde oder andere Studierende, ob sie dir die Dinge leihen können.