Versicherungen für junge Leute: Alles, was du wissen musst
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- Für viele jungen Menschen ist das Thema Versicherungen fremd. 43 Prozent der Gen Z haben wenig Wissen über die einzelnen Produkte.
- Es gibt drei Arten von Absicherungen: verpflichtende, wichtige und optionale Versicherungen.
- Auf eine Privathaftpflicht- und Berufsunfähigkeitsversicherung solltest du nicht verzichten. Sie schützen dich vor existenziellen Risiken.
- Einige Absicherungen, wie die Auslandskrankenversicherung, können eine sinnvolle Ergänzung sein.
- Prüfe regelmäßig deine Verträge und wechsle oder kündige sie bei Bedarf. Dadurch kannst du viel Geld sparen.
Berufsunfähigkeitsversicherung, Hausratversicherung oder private Haftpflichtversicherung – die Liste an Absicherungen ist lang. Den Überblick zu behalten ist fast unmöglich.Für jede Lebenslage, jeden Wertgegenstand und jede Situation gibt es eine Versicherung. Welche Versicherungen brauchst du? Welche sind eher unwichtig? Im Artikel erfährst du, welche Versicherungen für junge Leute am sinnvollsten sind.
Die Generation Z: jung, digital, engagiert und planlos? Zur Generation gehören alle, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind. Eine internationale Studie von CAPCO aus dem Jahre 2021 zeigt: 43 Prozent der Gen Z sind sich unsicher bei dem Thema Versicherungen und fühlen sich nicht gut über Versicherungen und einzelne Produkte informiert. Dir geht es genauso? Wenn du nicht mehr bei deinen Eltern mitversichert bist und eine eigene Versicherung brauchst, wird es schnell verwirrend. Doch Versicherungen müssen nicht kompliziert sein. Im Prinzip kannst du zwischen drei Arten von Absicherungen unterscheiden: verpflichtende, wichtige und optionale.
Diese Versicherungen brauchst du
Einige Absicherungen sind in Deutschland vorgeschrieben und zählen zu den gesetzlichen Pflichtversicherungen. Dazu gehört die Krankenversicherung, die Kfz-Haftpflicht und die Hundehalterhaftpflicht.
Kfz-Haftpflichtversicherung für dein Auto
Du hast dein erstes eigenes Auto und pendelst damit regelmäßig ins Büro? Dann ist eine Kfz-Haftpflichtversicherung Pflicht. Verursachst dumit deinem Auto einen Unfall und beschädigst ein anderes Auto, trägt die Versicherung die finanziellen Schäden. Wird jemand dabei verletzt und ist eine Zeit lang arbeitsunfähig, haftet die Versicherung bei den entstandenen Personenschäden. Wird dein Auto durch den Unfall beschädigt, greift die Versicherung allerdings nicht. Bei Schäden am eigenen Fahrzeug brauchst du eine Kaskoversicherung.
Hundehalterhaftpflicht
In einigen Bundesländern ist sie bereits gesetzlich verpflichtend: die Hundehalterhaftpflicht. In deiner privaten Haftpflichtversicherung ist dein Vierbeiner nicht mitversichert – du brauchst dann eine Hundehalterhaftpflicht. Verletzt dein Hund andere Hunde, Menschen oder rennt auf die Straße und verursacht einen Verkehrsunfall, zahlt deine Versicherung und springt für die entstandenen Schäden ein.
Diese Versicherungen sind wichtig
Zusätzlich zu den Pflichtversicherungen gibt es einige Absicherungen, auf die du nicht verzichten solltest. Sie schützen dich vor großen finanziellen Risiken. Eine Frage ist entscheidend: Kannst du das versicherte Risiko selbst tragen? Wenn nicht, brauchst du diese wichtigen Versicherungen.
Privathaftpflichtversicherung
Die Privathaftpflichtversicherung ist eine der wichtigsten Versicherung. Wenn du versehentlich die teure Vase deiner Nachbarin beschädigst oder gar einen Menschen verletzt, können die entstandenen Personen-, Sach- oder Vermögensschäden schnell teuer werden. Mögliche Millionenschäden stellen dann ein existenzbedrohendes Risiko dar. Mit einer Privathaftpflichtversicherung schützt du dich vor hohen Schadenersatzforderungen – die Versicherung übernimmt im Schadensfall die Kosten für dich.
Berufsunfähigkeitsversicherung
Ohne regelmäßiges Einkommen kannst du deine laufenden Kosten nicht decken. Was passiert, wenn du plötzlich nicht mehr arbeiten kannst? Ein plötzlicher Unfall oder eine schwere Krankheit können dich von heute auf morgen berufsunfähig machen. Eine Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) kann dich vor finanziellen Verlusten schützen. Sie zahlt dir dann eine regelmäßige Rente und sichert deine finanzielle Existenz ab.
Gut zu wissen: Laut einer Analyse von Morgen & Morgen sind Nervenerkrankungen die häufigste Ursache für eine Berufsunfähigkeit. Etwa ein Drittel wird aufgrund von Nervenerkrankungen, zu denen auch psychische Erkrankungen wie Depressionen zählen, arbeitsunfähig.
Private Altersvorsorge
Die gesetzliche Rente wird für viele junge Leute allein nicht ausreichen. Aktiv vorzusorgen und sich abzusichern wird immer wichtiger. Eine private Altersvorsorge sichert dich für die Zukunft finanziell ab und kann deine Rentenlücke schließen. Finanzprodukte dafür gibt es viele: Investmentfonds, private Rentenversicherungen, Aktien, betriebliche oder staatlich geförderte Vorsorgeprodukte – die Auswahl ist riesig. Eins haben jedoch alle Vorsorgeprodukte gemeinsam: frühanzufangen lohnt sich. Je früher du privat vorsorgst, desto länger kannst du investieren und dein Geld für dich arbeiten lassen. Starte mit kleinenBeträgen und erhöhe diese im Laufe deines (Berufs-)Lebens.
Hausratversicherung
Dein teures E-Bike wird gestohlen, ein kaputtes Wasserrohr zerstört deine Möbel oder eine vergessene Kerze zündet dein Inventar an: In solchen Fällen kommt eine Hausratversicherung für die Schäden auf. Sie ersetzt dein wertvolles Hab und Gut. Neue Möbel oder Wertgegenstände zahlst du somit nicht aus eigener Tasche.
Die Hausratversicherung schützt dein Eigentum auch auf Reisen. Wird dein Koffer oder deine teure Kamera aus dem abgeschlossenen Hotelzimmer gestohlen, deckt die Hausratversicherung oftmals die Schäden ab.
Diese Versicherungen sind optional
Einige Versicherungen sind nicht unbedingt notwendig, können in einigen Fällen aber eine gute Ergänzung für deinen Versicherungsschutz sein. Bei diesen Versicherung solltest du dich fragen, ob du das versicherte Risiko selbst tragen willst. Ist deine Antwort nein, dann lohnen sich folgende Absicherungen:
So sparst du bei Versicherungen
Viele Absicherungen sind wichtig und sinnvoll, aber Geld kosten sie alle. Besonders für junge Leute oder Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger können die regelmäßigen Beiträge eine Belastung für das Budget sein. Aber das muss nicht sein. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du den Beitrag für deinen privaten Versicherungsschutz senken.
- Regelmäßig Verträge prüfen: Passen deine Versicherungen noch zu deinem jetzigen Leben? Ein regelmäßiger Check zeigt dir, ob du unnötige Beiträge zahlst oder andere Absicherungen sinnvoller sind.
- Überflüssige Verträge kündigen: Nicht notwendige Versicherungen kannst du kündigen und Geld einsparen. Neue Tarife bieten oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis an. Ein Wechsel kann sich finanziell lohnen. Falls du dir dabei nicht sicher bist, unterstützen dich unsere Finanzberaterinnen und Finanzberater.
- Je früher, desto besser: Bei einigen Versicherungen lohnt es sich, diese früh abzuschließen. Bei der BU-Versicherung profitierst du als junger Mensch von kleineren Beiträgen. Bei deiner privaten Altersvorsorge gilt: Je früher du anfängst, desto länger wird dein Geld für dich arbeiten.